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Welcher Wein schmeckt
und welcher weniger oder gar nicht, darüber soll unsere
kleine Weinkunde Auskunft geben. Diese Information haben deutsche
Weinbauer solange veröffentlicht, bis jahrzehntelange Lobbyarbeit
die Gesetzgeber zur Einführung solcher Qualitätsmerkmale als
Vorschriften führten, dass der Fachmann darüber nur noch den Kopf
schütteln kann. Gesetze für das Volk über die Köpfe der Bürger hinweg, die
bestimmen sollen, was Spekulanten an den Weinbörsen bessere
Geschäfte suggerieren. Heute sind
Herkunft und Region unter den Qualitätsmerkmalen am
wichtigsten und kaum noch die Güte des Kellereiproduktes.
So soll der Hamburger Wein von den Landungsbrücken besonders
wertvoll sein. Auf die
Idee muss man erst einmal kommen, dort die Rebe anzubauen.
Das geschah zuerst Anfang des 21. Jahrhunderts. Hauptsache dabei ist, dass der Gesetzgeber schon im Voraus an
Weinbörsen spekulieren lässt und die Idee danach genügend kapitalkräftige
Personen anspricht. Wein von den Hamburger Landungsbrücken? Eine
toll klingende Herkunft allemal! Dabei ist man überhaupt froh, wenn dort das Klima
die Reife der aus Steuergeldern subventionierten Weintrauben
gelegentlich in einzelnen, sog. Weinjahren möglich macht.
Spekulieren kann man schon im Voraus darüber, ob die Rebe die
Erntereife erreicht oder nicht. Auch über die Menge der
Zuckerzugabe, die zur Gärung notwendig wird.
Besonders krass erscheint dem Fachmann die französische
Titulierung Chateau auf den Etiketten. Chateau ist ein Schloss, aber auch das einfachste Landhaus auf Weingütern.
Der Begriff Chateau suggeriert etwas Besonderes und wird daher für
einen vielfachen Preis verkauft, weit über den Wert. Land- und
Tafelweine aus Südfrankreich sind oft besser, aber nicht
wertvoller, als Chateauweine aus nördlicheren Gegenden, nicht zu sprechen von
den einfachen Tafelweinen aus sonnenreicheren Gegenden, wie Südenitalien,
Spanien oder Tunesischen, die hochgepriesene Chateauweine nach
allen Qualitätskriterien hinter sich lassen. Seit
einiger Zeit gelten EU-Vorschriften über die Weinqualifizierung, die lediglich den Weinabsatz aus weit entfernten,
meist unbekannten oder neuen Anbauflächen
in den Regalen der Supermärkte fördern sollen, weil man diese
meistens überhaupt
nicht kennt. Von Güte keine Spur, auf den Etiketten kann man nur
noch Lobgesänge über die Herkunft lesen. Wir kennen nur eine
einzige EU-Vorschrift, die wir als Fortschritt anerkennen müssen:
Die Angabe auf den Etiketten über den Sulfitgehalt, allerdings
erst über 10 g/l. Das ist eine wichtige Angabe für Allergiker. -
Sulfite sind zum Konservieren gedacht. Geschwefelt werden die
Weine bei uns seit dem 16. Jahrhundert, etwa 200 Jahre länger, als
in Frankreich. Damit verhindert der Küfer, dass sein Wein erneut
zur Gärung kommt und dabei zum Essig wird. Das kannten allerdings
schon die alten Babylonier, die ihre Amphoren und Schläuche aus
Ziegenfell mit dem Harz der Aleppo-Kiefer abdichteten. Die
Griechen mischen Harzstücke in ihre unzähligen Retsina-Weine und
entnehmen diese nach dem ersten Abstich - heute mit EU-Erlaubnis.
Wir zeigen Ihnen im Folgenden Merkmale
auf, wie Weinbauer ihre Produkte unter sich bezeichnen und womit der Fachmann Hinweise
darüber geben kann, welche Flasche Wein dem einen oder anderen Kunden
besser münden kann. Es sind Merkmale, die heute hier und da die aussterbende Generation von Weinbauern
nur noch freiwillig auf den Etiketten über
ihre Produkte bekannt gibt, aber der Gesetzgeber diese
Merkmale offensichtlich für so unwichtig hält, dass diese Angaben
nicht mehr auf den Etiketten erscheinen. Dabei bestimmen gerade die
folgenden Merkmale
mit Sicherheit, ob die Flasche aus dem Regal Ihnen mehr oder
weniger gut schmecken wird.
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Die Restsüße ist der in einem Wein nach der Gärung noch
verbliebene Traubenzucker. Die Süße kann aber auch kurz vor der
Füllung durch Zusatz von Traubenmost auf den gewünschten Wert
eingestellt werden. Wir bedauern die Existenz von
Sondervorschriften, die es in bestimmten Weinbauregionen sogar
erlauben, die Restsüße nicht nur mithilfe von natürlichen
Traubenmost zu regulieren. Wir sind der Meinung, dass solche
Vorschriften Weinbauregionen ins Leben rufen oder diese aufrechterhalten, wo der
Weinbau ein Tabu sein sollte. Schließlich kann man auch auf dem
Nordpol Umstände schaffen, die den Weinbau auch dort ermöglichen.
Da könnte man besonders "hochwertigen" - sprich teuren Wein
produzieren, die bestimmte Leute ansprechen - wie z.B. seit kurzem
eine besondere Herkunft in Hamburg über den Landungsbrücken. ....und sowas fördert man mit
öffentlichen Geldern und wir zahlen Zwangssteuer dafür, als hätte
man noch nicht genug Wein in der EU.
Einteilung der Weine nach Restzuckergehalt: |
- Trocken: bei
einem Restzuckergehalt von 4 bis 9 g/l,
- Halbtroken:
bei einem Restzuckergehalt von 10 bis 18 g/l,
- Lieblich:
bei einem Restzuckergehalt von 19 bis 45 g/l,
- Süß: bei
einem Restzuckergehalt von über 45 g/l.
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Dieses Merkmal existiert auch heute noch und ist eine gesetzlich
vorgeschriebene Angabe auf den Etiketten der Weinflaschen. Dieser
Wert gibt den tatsächlich vorhandenen Alkoholgehalt des
betreffenden Weines an. Halbtrockene und
liebliche Kabinettweine haben den niedrigsten Alkoholgehalt. Er
bewegt sich in Süddeutschland in der Regel zwischen 9,5 und 10% Volumen Alkohol.
Trockene Qualitätsweine und trockene Spätlesen haben mit
über 11% Volumen den höchsten Alkoholwert.
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Die Weinsäure ist einer der Geschmack bestimmenden Hauptbestandteile des
Weines und entscheidet darüber, ob Sie den Wein vertragen oder
nicht. Der Mittelwert der Weinsäure liegt bei 7 Gramm Weinsäure
pro Liter Wein. Diese Angabe ist besonders für
den Personenkreis wichtig, der Probleme mit der Magensäure hat.
Ein Wein mit einem Säuregehalt von 6 bis 7 g/L ist für sie zu
empfehlen, aber auch nicht jedem. Besonders empfindliche Personen
sollten keinen Wein trinken, der mehr als 5 g/L Weinsäure hat.
Solche Weine münden jedem, der Sauerwein jedoch nur wenigen! - es
ist echt zu bedauern, dass diese Angabe auf den Etiketten fehlt
und somit eine jede Flasche aus den Regalen europäischer Ladengeschäfte
wie die Katze im Sack gekauft wird. Die erste
Flasche ohne Angabe der Weinsäure ist kein ehrliches Geschäft! - So
werden viele in die Falle
gelockt, wenn die Etiketten mit Merkmalen, wie "besonders hochwertig",
"populär" u.ä. protzen, aber nicht darüber,
was auf den Käufer zukommt. Bedanken Sie sich dafür bei Ihrem Gesetzgeber, den Sie
demokratisch, meist mit Ihrer zweiter Stimme gewählt
haben und von den bereits im Parlament thronenden, von bis zu vier
Lobbyisten bedient, besser gesagt: bearbeitet werden! |
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Ungarn-Tourist Team
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