|
In allen Teilen Ungarns werden
die Weinverschnitte mit viel Kunst und Liebe zum Wein hergestellt. Ein
Misch- bzw. Verschnittanteil süßer Rebsorten -
wie Kadarka, Ruländer oder
Blaufränkisch, heute immer öfter Furmint, Lindenblatt und
Zweigelt - sind vom Klima her ein Zwang
in
den nordöstlichen Landesteilen.
|
|
Ungarische Weißweinsorten
|
CHARDONNAY
- ist die weltweit am meisten verbreitete Rebsorte, weil sie
den meisten Böden und Klimata anzupassen vermag. Relativ hoher
Alkoholgehalt, manchmal gewisse Süße und eine goldgelbe Farbe
sind typisch für den Chardonnay. Geschmacksrichtungen zu
Vanille, Himbeeren, Tropenfrüchten, Pfirsich und Tabak werden
dem Chardonnay zugedichtet.
Die Chardonnay-Weinstöcke
importierte man Ende des 19. Jahrhunderts in großen Mengen
aus Frankreich, als der Chardonnay-Wein weltweit ins Mode kam. Der
feurige, körperreiche und harmonische Chardonnay hat ein
einzigartig feines, manchmal gar "seidiges" Aroma. Die meisten
Jahrgänge sind hervorragend und besonders elegant.
Vorsicht beim Kauf! Es gibt enorme Qualitätsunterschiede bei
Chardonnay von Spitzenprodukt im Weinhandel bis zum Fusel bei
den Discountern und Supermärkten. |
|
Über
das ungarische Weinbaugebiet wird
oft geschrieben: "Der Boden ist für
die Entfaltung der
markanten, charaktervollen Weine nicht geeignet". Tatsache
ist, dass
die meisten Weinbauer dieser Weinbauregion fast alles an die Sektkellerei
Törley in Budapest verkaufen. Dafür produzieren und
ernten sie unreife Trauben, denn ein Sekt nach dreimaliger
Vergärung lediglich 11% Vol Alkoholgehalt haben soll. Die Prospektsschreiber
arbeiten für die Sektkellerei und drücken
mit dieser Herabwürdigung den Preis. Wie unwahr der zitierte Satz ist, erkennt man in
Lillafüred, rd. 180 km nordöstlich von
Budapest, wo das vornehme Schlosshotel Palota den
Chardonnay aus Etyek zur Hausmarke erkor.
Chardonnay ist unter
Kennern ein
beliebter Weißwein. Er wird
in Ungarn vielerorts angebaut, schmeckt aber
Chardonnay-Genießern
wahrscheinlich am besten aus dem Weinbaugebiet ,
wo alles auf Kalkböden wächst, weil es hier keinen anderen
Boden gibt. Ein bekanntes Bauernsprichwort besagt: Kalk
streckt die Buche und Rebe. |
Trinktemperatur: 10 °C.
Geeignet zu: weißes Fleisch, Geflügelbraten,
Spanferkel, gebratene und panierte Fischgerichte. Der Barriquewein passt ideal zum geräucherten Käse. |
CSABA GYÖNGYE
(dt. Perle von Csaba)
- ist eine frühreife Rebsorte, ungarische Neuzüchtung Matthias János
in den 1920er Jahren.
Die Elternschaft ist umstritten. Zur
Auswahl stehen Madeleine Angevine x Muscat Précoce de Saumur sowie
Bronnertraube x Muskat-Ottonel. Vermutlich ist das erste Paar
verantwortlich, weil beide sehr früh reifen. Die sehr erfolgreiche
Sorte wird nahezu in allen weinbaubetreibenden Ländern der Welt
angebaut und ist unter unzähligen Synonymen bekannt, wie Batai,
Cabaki Cabanka, Cabanska, Cabski Biser, Csaba Gyöngye Muscotaly,
Gyöngyfehér, Juli Muscat, Julski Muscat, Korai Balafant,
Margaritati, Muskat Ksaba, Pataki, Pearl of Csaba, Perla
Chabanskaya, Perl do Saba, Perola de Casaba, Piros Csabagyöngye,
Rindunica Strugurilor, Tamîioasa Ciaba, Tokayer, Vengerskii
Muscatnii Ranue, Vita da Csaba, Zhemchug Ksaba und Zhemchug Saba.
Trinktemperatur: 10 °C.
|
EZERJÓ
- wurde einst von den Donauschwaben in der Gegend von als Tausendgut angebaut und das bedeutet auf Ungarisch
Ezerjó. Er ist ein säurebetonter, trockener Wein mit grüner Farbe,
im Geschmack herb und trocken, insgesamt etwas flach und als jung zu
trinkender Wein bekannt.
Trinktemperatur: 10 °C.
|
FURMINT
- eine
Rebsorte mit einer besonderen Säurestruktur, die am
Somlóberg im Weinbaugebiet
nachweislich
schon Mitte des 14. Jahrhunderts angebaut wurde trotz andersartiger
Behauptung von Wissenspantscher Wikipedia, wo das Heimischwerden von
Furmint in damaliger Zeit als Legende abgetan wird, womöglich von der
Konkurrenz, denn jeder kann bei Wikipedia allerlei Nachrichten
verbreiten. Furmint wurde
einst am Somlóberg in verschiedenen Landesteilen Ungarns
von italienischen Siedlern angebaut, die aus Neapel den Ruf des
ersten Anjoukönigs auf dem Ungarnthron folgten. Furmint spielt heute eine wichtige Rolle bei der Herstellung des
weltberühmten Tokajer Ausbruchweines, war im
Tokajer Weinbaugebiet schon vor der türkischen Besatzung Ungarns
bekannt, der bekanntlich Anfang des 16. Jahrhunderts begann. Auch das
war früher, als die gegenteilige, böswillig klingende Behauptung von Wikipedia.
Auch im früher (bis 1920) zu Ungarn
gehörigen Burgenland wird der Furmint seit
einer Ewigkeit kultiviert, dort bezeichnet man ihn jedoch als Mosler. Die
Burgenländer Weinbauer konkurrieren schon lange mit dem Tokajer
Ausbruchwein. In Rust am Neusiedler See gilt der Furmint schon lange
als autochton und dort sind die Ausbruchweine ebenso "legendär", wie
in Tokaj. |
Der Furmint ist eine spätreife Traube,
die besonders anfällig ist für die Edelfäule. Die Wachstumsphase
verzögert sich gegen Ende der Reifezeit und die edelfaulen (Aszu-) Trauben werden
meist in November gelesen. Hoher Säuregehalt und feine Süße mit bis
zu 14% Vol. Alkoholgehalt kennzeichnen den Furmintwein, der ein
besonders süßer Dessertwein ist. Er ist ein idealer
Bestandteil in diversen Verschnitten, oft mit Lindenblatt
(Hárslevelü), bisweilen mit Muscat Lunel. Bild rechts zeigt einen
lieblichen Cuvéewein aus Lindenblatt und Furmint gemischt, der in
deutschen Lebensmittelgeschäften erhältlich ist. Ideal zu
Fischgerichten und Geflügel, wie z.B. Paprikahuhn - auch bei
Problemen mit der Magensäure. Über den
Furmint im Tokajer Ausbruchwein als Verschnitt mit Szamorodni siehe
mehr unter Tokajer Ausbruchwein bzw. Aszu. Übrigens:
Die Flasche rechts kostet 3,49 €
oder 12,30 €
(Stand: Juni 2017)
Trinktemperatur: 14 °C. |
|
GEWÜRZTRAMINER
- wird
in Ungarn hier und da CSERSZEGI GEWÜRZTRAMINER genannt – ist ein
Hybrid aus Traminer und Irsai Olivér mit einer besonderen Duftnote,
die an Champagner mit Muskatgeschmack erinnert. Sein einmaliges Aroma stellt eine
echte Weißweinrarität dar. Wegen stark duftendem Buquet und geringer
Weinsäure wird der Gewürztraminer als Jungwein empfohlen. Qualitativ
hochwertige weine lassen sich aus dieser Rebe nicht erzeugen. Trinktemperatur:
8-10 °C. Geeignet zu:
Beliebt bei Damen als Ersatz für Champagner
|
GRAUBURGUNDER - ist eine
Mutation von Pinot Noir. Er stammt
aus der Burgunder Gegend in Frankreich und war dort bis ins späte
Mittelalter massenhaft kultiviert, irgendwann geriet er jedoch in Vergessenheit. Seine Wiederentdeckung wird auf den
deutschen Kaufmann Johann Seger Ruland im Jahre 1711 zurückgeführt,
woher auch die in Süddeutschland bevorzugte Bezeichnung Ruländer
stammt. Eine andere Bezeichnung in Italien ist Pinot Grigio, in
Frankreich Pinot Gris. Beim Grauburgunderwein gibt es enorme
Qualitätsunterschiede, die sich aus dem Anbaugebiet und Pflege
ergeben. Wissenswert ist, dass der Grauburgunder ein von
den sauersten Reb- bzw. Weinsorten ist und wer die Anbauböden in
Italien kennt, weiß bescheid, die Böden dort sind ungeeignet für den
Anbau dieser Rebsorte. Der Weinkenner Alfred Biolek
schrieb nicht zufällig: "Der Pinot Grigio ist aus meiner
Sicht ein Wein für Leute, die sich am schönen Namen berauschen statt
am guten Wein." Der Grauburgunder ist relativ neu in Ungarn, wurde
direkt aus Frankreich eingebürgert auf den Weingüter der
Benediktinerabtei von Pannonhalma und hieß dort zuerst Tokajer. Dieser Name wurde ihm zugedichtet
anhand seiner gelblichen Farbe, die an den Tokajer erinnert. Der Grauburgunderwein aus der Abtei Pannonhalma
erzielte in den 1920er Jahren bei mehreren internationalen Weinausstellungen
die Goldmedaille, hieß aber damals noch Tokajer. Merkwürdig ist es, dass die Abtei kaum noch
Goldmedaillen gewinnen konnte, nachdem sie nach einem
Gerichtsurteil den Namen Tokajer nicht mehr führen durfte.
Seitdem bezeichnet man unseren Ruländer bzw. den Grauburgunder in Ungarn
als Szürkebarát bzw. Graumönch in Erinnerung an die
Abteimönche in Pannonhalma, die diese Rebsorte in Ungarn heimisch
machten. Dank Klima und guter
Pflege ist der Graumönch, bzw. Szürkebarát in Ungarn ein süßlicher
Wein mit viel Restzuckergehalt, ganz anders, als Pinot Grigio in
Italien. Viele mögen ihn pur, umso mehr dient
der Graumönch in Ungarn als Cuvée zur Verbesserung qualitativ
weniger lukrativer Weine, so auch im Tokajer Anbaugebiet, wo es
vielen Reben einiges vom Klima her fehlt. Trinktemperatur: 12 °C. Geeignet zu:
Gulaschverwandte Gerichte, Seklerkraut und Wildgerichte, wenn man
keinen Rotwein mag.
|
GRAUMÖNCH
- siehe Grauburgunder.
|
GRÜNER VELTINER - Langsam aber sicher wird ihm auch
in Ungarn mehr Beachtung geschenkt. Ein Prozess, der angesichts
seines Potentials und der Vorbildrolle, die das Nachbarland
Österreich bei der Erzeugung exzellenter Grüner Veltliner spielt,
früher oder später einsetzen musste. Grüner
Veltiner bringt gute Erträge und ist ziemlich widerstandsfähig.
Sortentypische Charakteristika sind: trocken, pfeffrig und würzig,
erinnert bisweilen auch an Pfefferminze. Die ganz Großen unter den
Grünen Veltiner sind konzentriert, langlebig und erinnern an weiße
Burgunder. In Ungarn kommt er vor allem im
in der Gegend von Mőcsény vor.
Trinktemperatur: 8-12 °C.
Geeignet zu: Fischgerichten
|
HÁRSLEVELŰ
- siehe unter Lindenblatt.
|
IRSAI OLIVÉR - (dt. "Oliver aus
Irsa") eine 1930er Neuzüchtung, Hybrid aus
Csabagyöngye und Weißem Preßburger. Eine in der Slowakei und
Nordwestungarn regional kultivierte frühreife Sorte, die leider
anfällig ist gegenüber deem echten Mehltau. Milde Säuren und ein
muskatartiges Buquet charakterisieren diesen Tafelwein, der früh
getrunken werden muss. Trinktemperatur:
12 °C. |
|
JUHFARK - eigentlich Somlói
Juhfark (dt. "Schafswedel aus Somló" oder einfach nur Lämmerschwanz) - ist einzigartig
im kleinen Weinbaugebiet
, weil diese Rebsorte ausschließlich dort angebaut
wird. Sienen magisch klingenden Namen erhielt diese Rebsorte von
ihren länglichen, walzenförmigen Trauben. Empfindlich gegenüber
Frost und Mehltau. Die besonderen vulkanischen Böden und diese Rebsorte gehören
seit Jahrhunderten zwingend zusammen. Denn dort, und ausschließlich
dort, an den Hängen des Solmóberges, des markanten Vulkanfelsens,
wird er angebaut. Im Glas ist der Juhfark
strohgelb, im Geschmack markante Säuren, im Hintergrund leichte
Herbheit. Er altert schön, gibt sich ausgesprochen männlich,
insgesamt sehr charaktervoll. Inzwischen kann man ihn jedoch wieder
in hoher Qualität von einigen Somlóer-Winzern bekommen.
Juhfark
ergibt einen trockenen Weißwein mit einem einzigartigen,
vielversprechendem Aroma - ein Unicum aus Ungarn. Juhfark aus
Somló ist der
Hauswein der Habsburger Kaiserdynastie seit einigen Jahrhunderten, weil
ihnen einmal glaubhaft eingeprägt wurde, dass man in der
Hochzeitsnacht
ausgerechnet diesen hochwertigen Wein trinken sollte für den
männlichen Nachwuchs. Gemäß dem Volksglauben habe die Kaiserin Maria
Theresia vor dem Schlafengehen stets ein Glas davon
getrunken. Sie brachte sechzehn Kinder zur Welt. Aus diesem Grund wird auch im
englischen
Könighaus Juhfark kredenziert - mit
sichtbarem Erfolg! Trinktemperatur:
10-12 °C.
|
KÉKNYELŰ (dt. Blaustängler) - ein
Spitzenwein von einer besonderen Rebsorte, die nur in Ungarn
vorkommt. Früher weit verbreitet, drohte der Blaustängler Mitte der
1990er Jahre auszusterben. Selbst in seiner Hochburg Badacsony, am
Nordwestufer des Balaton, war er nur noch selten anzutreffen. Ihre
Rarität verdankt diese Rebsorte einer Laune der Natur, indem sie
ausschließlich weibliche Blüten produziert, die schwer zu befruchten
sind. Zudem ist der Blaustängler anfällig gegenüber Kalamitäten und
liefert wenig Erträge. Reinsortiger, mit Umsicht
bereiteter Blaustängler ist aromatisch, besitzt lebhafte Säuren und
ist anregend. Egal ob jung oder alt, stets weist er eine hellgrüne
Farbe auf und hat ein leicht parfümiertes, jedoch nicht
aufdringliches Bouquet. Es ist einigen ambitionierten Winzern zu
verdanken, dass der Blaustängler in der nordwestlichen Balatonregion
erneut zu erleben ist. Ein Anreiz für den Anbau ist der Preis, den
der Weinbauer bei guter Pflege für die hohe Qualität erzielen kann. Trinktemperatur:
10-12 °C.
|
KÖNIGLICHE MÄDCHENTRAUBE -
Ein sehr süßer Dessertwein - demnächst mehr.
Trinktemperatur: 12-16 °C.
Geeignet zu:
Geflügel- und Fischgerichten, ferner zu den mayonnaisehaltigen
Produkten der Kalten Küche mit und ohne Kaviar. |
|
KÖVIDINKA (dt. Steinschiller) -
Eine schlichte Rebsorte mit langer Tradition in der Großen
Ungarischen Tiefebene auf nährstoffarmen Sandböden. Kövidinka ist
ein frischer, unbedingt jung zu trinkender fruchtiger Tafelwein mit
niedrigem Säuregehalt. Trinktemperatur:
10 °C.
|
LINDENBLATT
-
ist eine uralte ungarische Sorte, die auf sonnigen Hügeln auf
fruchtbarem Boden wächst und Ende Oktober die volle Reife erreicht.
Das Endprodukt ist ein halbsüßer Weißwein, der in den südlichen
Weinbauregionen in guten Weinjahren honigsüß schmecken kann. In
guten Jahrgängen duftet der daraus hergestellte säurige,
körperreiche Wein intensiv nach Lindenblüten, schmeckt angenehm und
ein wenig herb. Die Bezeichnung "Lindenblatt" stammt von der
Blattform dieser Rebe. Aus den Trockenbeeren wird ein
unnachahmlich feiner, nach Honig duftender, halbsüß bis süßer Dessertwein
hergestellt. Neben Furmint, der den Hauptanteil im Tokajer
Ausbruchwein bildet, steuert der Lindenblattwein den Duft des
Tokajer bei. In anderen nördlicheren Weinbaugebieten dient das
Lindenblatt in Weinverschnitten für die Markttauglichkeit anderer
Weinsorten. In Deutschland wenig bekannt, ist der Lindenblattwein im englischsprachigen Raum
besser bekannt und erhält ihn in Kanada und den USA in allen Liquore Stores.
Der Ungarntourist sollte daher das Lindenblatt im Urlaubsland
probieren und sich beim Gefallen entsprechen versorgen. Besonders
beliebt/bekannt ist "Debrői Hárslevelű" aus dem
.
Trinktemperatur: max. 12 °C.
Geeignet zu:
Fettreiche Speisen,
Suppen mit Einlage, Geflügel-, Wild- und Kalbsfleisch, Pasteten,
Obstdesserts. |
MÄDCHENTRAUBE -
Leányka ist ein nach Früchten, vor allem nach Aprikose duftender,
süßer Massenwein aus Ungarn, der in letzter Zeit in deutschen
Supermärkten in Hülle und Fülle erhältlich ist. Die Rebe ist
zwittrig selbstfruchtend und daher in diesem Sinne besonders
pflegeleicht. Der günstige Preis soll nicht darüber
hinwegtäuschen, dass es sich um einen qualitativ hochwertgen
Dessertwein handelt, der mit dem Tokajer Ausbruchwein gut
vergleichbar ist. Das liegt womöglich an seinem Ursprung. Die
Mädchenraube war ursprünglich eine ungarische Züchtung aus
Sylvaner (eine nach Früchten duftende Sorte) und heute
unbekannter, bessonders süßen Rebsorte(n), womöglich Furmint (Rebe
für den Tokajer Ausbruchwein) und/oder Lindenblatt und wird heute
vorwiegend in rumänischen und moldawischen Anbaugebieten gepflegt,
aber ihr Anbaugebiet erstreckt sich weit darüber hinaus östlich in
der Ukraine und westlich bis nach Österreich.
Trinktemperatur: 12-16 °C. |
|
Geeignet zu:
Geflügel- und Fischgerichten. |
|
|
MUSKATELLER - wird von der Damenwelt
bevorzugt, womöglich wegen seinem an Parfüm erinnerndes Aroma.
Trinktemperatur: 12 °C.
|
OLASZRIZLING - siehe unter
Welschriesling
|
RIESLING - einst von deutschen Siedlern
aus dem Elsaß und Baden mitgebracht, bezeichnen die Ungarn ihren
Riesling als Rheinischer Riesling (Rajnai Rizling). - Die Natur
hat dem Riesling eine hohe Weinsäure beschert. Sein Aroma ist stets
kräftig, kann blumig sein, stahlig oder ausgesprochen würzig und je
nach Anbaufläche mehr oder weniger mineralisch. Sein hartes Holz
lässt den Riesling auch harte Fröste überstehen. In Ungarn besteht
zumeist die Gefahr, dass er aufgrund des im Vergleich zu Deutschland
etwas wärmeren Klimas zu früh reift und stumpf schmeckt.
Heute dominiert der Riesling die Weinbaugebiete nördlich vom
Plattensee und erzielte bei internationalen
Weinausstellungen öfter die Goldmedaille.
Trinktemperatur: 10
°C. Geeignet zu:
Aperitif, Suppen mit viel Einlage, Pörkölt, gefülltes Kraut, kalte
Braten. Passende Ksesorten sind: Camembert, Óvári und
trappistenkäse.
|
RULÄNDER - siehe unter
Grauburgunder
|
SAUVIGNON BLANC
- allg. bekannt. Geeignet zu:
Käse, Fisch, weißes Fleisch
|
SZÜRKEBARÁT
- siehe unter Grauburgunder
|
TAUSENDGUT -
siehe unter
Ezerjó
|
TOKAJER ASZU bzw. AUSBRUCHWEIN - siehe
unter
|
|
über den
TOKAJER: -
Fein geht es bei der Herstellung der weltweit
berühmtesten Weinsorte zu,
dem Tokajer
Ausbruchwein, den einst der französische Sonnenkönig
zur Königin aller
Weine ernannte. Dabei besorgen - nach alter Tradition - noch immer die
"Rosinen" (vergleichbar mit Trockenbeerenauslese) im Heurigen die
Süße
und den relativ hohen Alkoholhegalt. Bei ca. 16%
wird die
alkoholische Gärung künstlich unterbrochen. Nach
der neuen
ungarischen Gesetzesnovelle "zum Schutze und zur schärferen Kontrolle der
einheimischen Weinsorten" - soll bei der Herstellung der Tokajer
Ausbruchsweine nur noch der neue Wein verwendet werden. |
Früher reifte der Tokajer in Eichenfässern heran und darin
behielt er seine Güte unheimlich lang. Vor den türkischen
Besatzungstruppen veresteckte Flaschen fand man 2-3
Jahrhunderte später in gutem Zustand. Wegen dr neuen
ungarischen Gesetzgebung benötigen die Winzer neuartige Heizkessel aus Edelstahl, damit der neue Wein
durch Wärmebehandlung in 2-3 Wochen bis zur
Trockenbeerenlesezeit zur erneuten Gärung bereit ist.
Früher waren die
zu Rosinen geschrumpften Trockenbeeren je nach Weinjahr und Erntezeit auch in den Vorjahreswein
getaucht. Nur noch Großproduzenten können da
mithalten und die
traditionell arbeitenden Weinbauer werden von der Produktion
ausgeschlossen falls sie nicht mitmachen - ein Dank an die Verfasser
des neuen ungarischen Weingesetzes! Wenn mit der neuen Technologie die
Haltbarkeit scheinbar anders geworden ist, der Tokajer weniger
süß
schmeckt, als er vom Sonnenkönig zur Königin aller Weine erklärt
wurde, Weinhändler aus
fremden Ländern den Geschmack bestimmen und laufend neue Anbaugebiete in
der Slowakei
hinzukommen, dann ist das Schicksal des Tokajerweines
womöglich schon
längst besiegelt - in Brüssel und Budapest tut das seine hinzu. Einst
honigsüß und schwerflüssig, schmeckt der Tokajer
Ausbruchwein heute eher wie ein besserer (?) Wermuthwein.
Trotz
alledem zählen in Brüssel nur die
Zahlen und
Prozentpunkte von Zucker- und Alkoholgehalt, neurdings auch die Herkunft. |
TRAMINER - ist ein milder, harmonischer und
eleganter Wein mit markant-feinem Duft und Geschmack. Der Traminer
ist in Ungarn schon lange vom Markt verdrängt! Die Ungarn
verwechseln ihn mit Gewürztraminer und wenn sie Traminer anbieten,
dann servieren sie Gewürztraminer. Je nach Anbaufläche halbsüß bis
süß, immer mit weichen Säuren und würzigem Aroma. Das Prickeln auf
der Zunge erinnert an Sekt. Trinktemperatur:
wie Sekt, 8 bis 12 °C,
je würziger, umso kühler.
Geeignet zu: Helles Geflügel, Gänseleber, gebratene
Fischgerichte, Schweinefleisch- und Kalbsgerichte mit Obstbeilage,
Desserts |
WELSCHRIESLING
(olaszrizling, spiegelübersetzt: Italienischer Riesling) - eine Rebsorte, dessen ungarischer Name auf
italienischen Ursprung deutet und könnte zueerst am
Somlóberg womöglich mit Furmint zusammen angebaut
worden sein, als im Gefolge der Anjou Könige (1308-1382) viele Italiener aus der
Gegend von Neapel nach Ungarn umsiedelten. Das waren noch
bodenständige, von griechischen Flüchtlingen noch nicht überrante
Neapolitaner. Welschriesling hat mit dem deutschen Riesling nur den
Namen gemeinsam. Der Welschriesling gilt in
Ungarn schon lange als autochton, hat trotz
seiner Bezeichnung wahrscheinlich nur soviel mit Riesling
gemeinsam, dass beide Rebsorten kühleres Bergklima in exponierten Lagen
vertragen, stark säurehaltige
Weißweine ergeben und die Reben besonders viel Früchte tragen. Sein Geschmack erinnert
an Mandeln, die nördlich vom Plattensee vielerorts am Wegesrand
anzutreffen sind. Typisch ist seine grünweiße Farbe. Weitere Charakteristika sind: trocken, samte Säuren und
feuriges Aroma. Qualitätsmäßig ist der größte Anteil vom
erzeugten Welschriesling gerade noch trinkbar und wird als
charakterloser Tafelwein aufgetischt. In günstigen Jahren bei später
Ernte bildet sich Edelfäule. Qualitativ höhrwertigen, reinen
Welschriesling findet man westlich von Badacsony am Berg Szent
György, ferner im Weinort Csopak, östlich der Halbinsel Tihany. Der Welschriesling
ist spätreif, erreicht erst in
der zweiten Oktoberhälfte die volle Reife in den
südlichen Weinbauregionen, ansonsten später oder -
wie in den nördlicheren Weinbauregionen - nie ganz. Der feurige
und trotzdem milde, harmonische Weißwein duftet leicht nach
Reseda und erinnert an den Geschmack bitterer Mandeln. Aus den
überreifen Trockenbeeren kann ein hervorragender Dessertwein
bester Qualität hergestellt werden. Der Schriftsteller
Sándor Márai äußert sich in
einem seiner Werke wie folgt: "An der Harmonie des Welschriesling
erkennt man die Bildung eines Lateiners, die auch Pannonien eigen ist,
und die hohe Weinkultur. Der Welschriesling gibt dir das
Gefühl der Geborgenheit: Als säßest du mit
Verwandten zusammen im vertrauten Gespräch."
Trinktemperatur: 12 °C.
Geeignet zu: Belegte Brote, kalte Braten,
Sülze, Fischsuppe, Kalbfleischgerichte, Camembert und Brie-Käse.
|
ZÖLD VELTINI
- siehe unter Grüner Veltiner
|
ZWEIGELT
(Weiß- und Rotwein) - ist relativ neu in Ungarn. Die Bezeichnunng
kommt von der besonderen, symmetrischen Blattform. Er wurde zuerst auf der
Halbinsel Tihany angebaut und sollte ursprünglich durch seinen
höheren Restzuckergehalt als Cuvée zur Linderung der starken
Säuren hiesiger Weine beitragen. In dieser Hinsicht erfüllt
Zweigelt die gleiche Funktion, wie das Lindenblatt, ist jedoch
weniger anfällig gegenüber Krankheiten. Der Zweigelt als Weißwein
ist weniger begehrt, als das Lindenblatt, sodass beide Sorten ihre
Aufgaben noch lange nebeneinander erfüllen werden.
Trinktemperatur: 14 °C. |
|
BLAUER PORTUGIESER
- Ursprünglich hieß diese Sorte Oporto, dieser Name wurde jedoch
nach dem EU-Beitritt Portugals in anderen Ländern verboten. Diesen
Wein
hatten
einst die deutschen Siedler aus ihrer Heimat mitgebracht. Es gibt heute kaum einen Weinbauer
in Ungarn, der seinen Gästen
nicht ein Gläschen feinen Blauen Portugieser oder diesen als Rosé vorsetzen
könnte. Die frühreife Sorte bringt auf dem
fruchtbaren Boden des sonnigen Villányer Bergs besonders reiche Ernte
und beste Qualität. Der Portugieser in der
kann klimabedingt in keiner anderen
Weinregion nachgeahmt werden. Den Blauen
Portugieser benutzt man auch zur Herstellung feiner Roséweine.
|
BLAUFRÄNKISCH - Der
Blaufränkische Wein
ist rubin- oder dunkelrot mit männlich-markantem
Charakter, ein schwerer und
aromatischer Rotwein mit hohem Gerbsäuregehalt - sehr
beliebt. Die Weinbauern nennen ihn auch Burgunder.
Der Wein reift ziemlich langsam, die Süße wird nach
etwa einem Jahr von einem feinen, samtigen Geschmack abgelöst.
Dank dem edlen Aroma gehört der Blaufränkische zu den
köstlichsten Weinsorten Ungarns. Der daraus hergestellte
Rosé erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Während
der Blaufränkische aus den südlichen Weinbauregionen
(Region 1 bis 3) ein süßer Wein ist, schmeckt er
säuerlich bis bitter in den nordöstlichen
Weinbauregionen und gibt den charakteristischen Geschmack des sog.
Erlauer Stierblutweines aus dem Weinbaugebiet 20 (Eger bzw. Erlau) an.
Trinktemperatur: 14
°C. Geeignet zu: Schweine- und Rindsbraten,
Paprikasch, Wildbret, Marmor- oder Blauschimmelkäse, der in Ungarn
Roquefort genannt wird.
|
CABERNET FRANC -
die Rebsorte ergibt eine
stark würzige und farbintensive, nach Himbeeren duftenden Rotwein bester Qualität.
Der Cabernet Franc ergibt einen dunkelroten, nach Brombeeren
duftenden Rotwein bester Qualität. Sein Geschmack erinnert an
Schlehen, Walderdbeeren und Pflaumen. Durch den hohen Tannin- und
Extraktgehalt, das intensive Aroma und den samtigen Geschmack
beschert er dem Weinkenner ein einmaliges Erlebnis.
Aus den Trauben werden auch wohlschmeckende
Barrique-Weine hergestellt.
Trinktemperatur: 14
°C. Geeignet zu:
Wildgerichte, Innereien, Wildbret, Lammbraten, geräucherter Käse.
|
CABERNET SAUVIGNON
-
Der granatapfelrote Cabernet Sauvignon verfügt
über außerordentlich komplexe Aroma- und Geschmacknoten. Sein
Geschmack erinnert an schwarze Johannisbeere, Brombeere und
Eukalyptus, sein Duft an Kirschen, Zeder, aber auch an Feigen,
Schokolade und Sauerkirschen. Ähnlich dem Cabernet Franc ist er auch
tanninreich. Sein Alkoholgehalt liegt selten unter 12 Prozent. Gute
Jahrgänge zeigen erst nach 5 bis 10 Jahren Lagerung ihr wahres
Potential. Dieser körperreiche und tanninhaltige Wein ist wegen
seines bestimmenden Sortencharakters ein beliebter Grundwein für
Verschnitte.
Aus den Trauben werden auch wohlschmeckende
Barrique-Weine hergestellt.
Trinktemperatur: 16
°C. Geeignet zu:
frisch gebratenes Rindsfleisch, Wildpörkölt (dt. Wildgulasch), Pilzgerichte, Hartkäse,
Blauschimelkäse, der in Ungarn Roquefort genannt wird.
|
EGRI BIKAVÉR
- dt. Erlauer Stierblut, ein Weinverschnitt, sog Cuvée - Die Bezeichnung
Stierblutwein erschien zuerst in einem Roman,
einer von A bis Z erfundenen Fantasie des Dichters Géza Gárdonyi
(geb. Ziegler) von Velence See, als er im Jahre 1897 nach Eger
umzog, sich dort mit einem dicken Buch über die Verteidigung der
Burg von Eger gegen die Türken im Jahre 1541 im Literatenkreis präsentierte.
Einzig wahr in dem
Buch waren die Jahreszahl 1541 und der Name des heldenhaften
Burgkapitäns. Mit diesem Wein sollten die
kampfmüden Musulmanen von den Einheimischen alkoholisiert worden
sein, nachddem die Ungarn ihnen den Wein als kraftgebendes Stierblut
aufgeschwätzt
und zugesichert hatten, es wäre kein Alkohol darin.
Erst zwei Jahre nach der Veröffentlichung seines Buches
im Jahre 1899 stellte sich heraus, dass man den Stierblutwein in
Eger damals noch überhaupt nicht kannte, geschweige während der
Türkenkriege. In Eger machte das nichts aus, die
Literaturgesellschaft von Eger schloss den Dichter Gárdonyi
besonders gerne in ihre Reihen.
Die Bezeichnung Bikavér ist ein Fantasiename für den
Bordeuxwein, eigentlich ein Schmarrn, der für die bessere
Vermarktung dient. Die erste schriftliche Aufzeichnung dieser
Bezeichnung entstammt aus einem Weinlied aus dem Jahr 1846,
geschrieben von dem Literaten Garay aus Szekszárd. Gemeint ist ein
Cuvéewein, der in dieser Gegend seit ca. 1700 bekannt ist. Damals
siedelten hier die Donauschwaben an (unter ihnen gab es viele
Frankofone) und wahrscheinlich sie brachten das "Rezept" für den
Weinverschnitt mit, das absolut identisch ist, mit der Herstellung
von Bordeauxwein. Merlot ist ein qualitativ hochwertiger Wein, der
als Hauptwein und Geschmacksträger mit bis zu 5 Rotweinsorten den
Stierblutwein abrunden - genauso, wie in Frankreich den Bordeauxwein
-
damit man auch die weniger wertvollen Traubensäfte verkaufen kann.
Die Mischweinsorten und ihre Anteile
werden jährlich - je nach Ernte (der Fachmann spricht von
Weinjahren) - neu zusammengesetzt.
Zum Bordeauxwein mischt man in Frankreich: Cabernet
Sauvignon, Cabernet Franc, Malbec und Petit Verdot.
Zum Stierblutwein misscht man in Eger:
Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc,
Spätburgunder und in letzter Zeit weitere, laufend neue
Anbausorten.
Der
Erlauer Stierblut aus dem nördlichen
wird
weltweit vermarktet und ist weltbekannt, wenn man den ungarischen
Werbebroschüren glaubt. Bekannt ist er in der Tat unter
den im Ausland lebenden Ungarn. Durch Werbeprospekte
geblendet, die wenigsten Ungarn wissen heute, dass
die Weinsorte der Marke Stierblut ursprünglich nur im
südlichen Weinbaugebiet
bekannt war.
Trinktemperatur: 16
°C. Geeignet zu:
warmer Schinken,
frisch gebratenes Rindsfleisch, Wildpörkölt (dt. Wildgulasch), Gans-
und Entengerichte, Pilzgerichte, Hartkäse,
Blauschimelkäse, der in Ungarn Roquefort genannt wird.
|
KADARKA
- Der Kadarka ist eine
empfindliche Rebsorte, die zu hohen Erträgen neigt, aber nur mit
entsprechender Ertragsreduzierung und Sorgfalt kann aus ihren Reben
ein bemerkenswerter Wein hergestellt werden. Der würzige Wein mit
hohem Alkoholgehalt und dezentem Geschmack passt sehr gut zu den
traditionellen ungarischen Speisen. Er ist ein richtiger
„Gesellschaftswein“. In ausgezeichneten Jahrgängen erbringt er einen
ganz besonderen, nach Schokolade, Sauerkirschen und Gewürzpaprika
schmeckenden Wein. Gewöhnlich wird er nicht lange gelagert, er
schmeckt ja gerade durch seine Frische so zauberhaft. Trinktemperatur: 14
°C. Geeignet zu: Kalbs-
und Lammfleisch, Fischsuppe, Gulasch, Paprikasch, Makaroni,
Spaghetti.
|
KÉKFRANKOS
- siehe unter Blaufränkisch
|
MERLOT -
Der Merlot ist ein sanfter,
dunkelroter Rotwein mit intensivem Duft und Geschmack. Nur in den
südlichen Weinbaugebieten
und schmeckt er weniger herb,
Klima und Böden sorgen dafür. Merlot ist der wichtigste Bestandteil im Bordeauxwein, der in
Frankreich ähnlich, aus der Mischung von dunklen Rebsorten hergestellt wird, wie auch der Stierblutwein in Ungarn.
Zum Bordeaux mischt man die Säfte von 5-6 Rebsorten, die außer dem
Merlot hauptsächlich nur in Frankreich wachsen.
In Ungarn gab es ein Gesetz für den Stierblutwein, das etwa bis zur
Jahrtausendwende in Kraft war. Demnach durften nur drei verschiedene
Rebsäfte (Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc) gemischt
werden. Es gab sogar eine Vorschrift für die Bestimmung von
Weinkomissariaten, die aus Weinfachleuten zusammengesetzt je nach
Ernte jährlich neu über die Mischverhältnisse bestimmten, aber das
hat sich mit der Privatisierung erledigt. Nachdem laufend neue, nie
dagewesene Rebsorten für die Pflege von Merlot im Stierblutwein
angebaut werden, weiß man heute nicht mehr, was in der Flasche
steckt. Aber so ist es, wenn der Weinbauer selbst garantieren soll
für die Qualität, den man im eigenen Land bestenfalls nur die
Nachbaren kennen, aber genauso ist es im Weinbaugebiet Bordeaux.
Heute soll die Herkunft maßgeblich sein für die Qualität - dank
EU... Geeignet zu: warmer
Schinken, gepökelte Gans- und Entengerichte, geräucherte Zunge. |
PINOT NOIR
- Der Pinot Noir ist ein
kräftiger trockener Rotwein von höchster
Qualität aus dem französischen Edelgewächs
Blauburgunderrebe (Pinot noir) von der Cote d´Or. Pinot Noir
reift in den südlichen Weinbauregionen (Region 1 bis 3 und 15)
unter vergleichbaren Klimabedingungen auf vergleichbar guten
Weinböden heran, wie im ursprünglichen Anbaugebiet in
der Bourgogne, woher er im 18. Jahrhundert von den ansiedelnden
Donauschwaben mitgebracht und seitdem in den genannten Weinbauregionen
erfolgreich angebaut wird. Pinot Noir trinkt man etwas gekühlt
- nicht über 15°C - zu allen anspruchsvollen
Speisen. Er ist an erster Stelle zu empfehlen zu allen
Wildgerichten. Geeignet zu: ideal im Sommer zu
Letscho und als Erfrischungsgetränk Spritzer bzw. Schorle.
|
PORTUGIESER
- Einst von den Donauschwaben mitgebracht, ist gut zwei Jahrhunderte
danach heute
in ganz Ungarn verbreitet und ist dort heute
ein von den beliebtesten Landweine. Die frühere, jahrhunderte alte
Bezeichnung als Oporto wurde von der EU verboten, da es eine
portugiesische Landesspezialität sein soll, verboten ist jedoch nur
die Bezeichnung als Oporto. Der Portugieser ist auch
als Jungwein sehr wertvoll, außerdem ergibt er auch feine Roséweine.
Er bleibt bis zur nächsten Weinlese frisch und fruchtbetont. Die
beliebte Feier des Jungweines am Martinstag (11. November) hat
seinen Erfolg dem Portugieser zu verdanken. Als Jungwein nach
französischem Vorbild auf den Etiketten als Primeur bezeichnet,
bleibt er biss zum nächsten Frühling wunderbar aromatisch. Wie die
moderne Küche zunehmend nach die leichte Kost bevorzugt, so wird
auch der Portugieser immer beliebter.
Geeignet zu: Geflügel- und Rindsbraten,
Fischsuppe, Kalbsbraten.
|
ROSÉWEINE - werden in Ungarn oft als Schillerweine
genannt. Geeignet zu: gedünstetes
oder gekochtes Schweinefleisch, kalter Braten, Aufschnitt, Gemüse-
und Cremesuppen, Ziegenkäse.
|
SPÄTBURGUNDER - siehe unter
Pinot Noir
|
STIERBLUTWEIN:
- siehe unter Egri Bikavér
|
SYRAH
- Der Syrah ist eine relativ
ertragreiche Sorte, die sich aufgrund ihrer Tannine für den Ausbau
in Holzfässern empfiehlt.
Aus den Trauben werden auch wohlschmeckende
Barrique-Weine hergestellt. Diese ursprünglich aus
Persien stammende Rebsorte ergibt sehr körperreiche Weine mit feinen
Tanninen, die im Vergleich zu den Cabernetsorten früher reif und
trinkbereit werden.
Trinktemperatur: 10 °C.
|
ZWEIGELT
- Der Zweigelt als Rotwein ist relativ neu in Ungarn. Er stammt aus
dem Burgenland und wurde zuerst auf der Halbinsel Tihany kultiviert,
wo er durch seinen höheren Zuckergehalt als Cuvée zur Linderung der
starken Säuren in diesem Weingbaugebiet beitragen. In dieser
Hinsicht erfüllt der Zweigelt die gleiche Aufgabe, wie Lindenblatt
unter den Weißweinen, ist jedoch weniger anfällig gegenüber
Kalamitäten. Der Zweigelt als Rotwein ist zwar bekannt in Ungarn,
benötigt jedoch noch lange viel Werbung.
Trinktemperatur: 16 °C.
|
|
|
Ungarn-Tourist Team
|
|
|
|
|